14. November ist Weltdiabetestag

Am 14. November findet jährlich der Weltdiabetestag statt. Diabetes ist mittlerweile eine Volkskrankheit. Ca. jeder 10. Österreicher ist von Diabetes Mellitus Typ 2 betroffen.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi, Präsident der ÖDG (Österreichische Diabetes Gesellschaft), sagt: „Der Weltdiabetestag ist die Gelegenheit, der breiten Öffentlichkeit die weiterhin großen Herausforderungen zu vermitteln, die mit dieser Erkrankung einhergehen, aber auch unsere medizinischen Erfolge darzustellen und alle Menschen mit Diabetes zu motivieren, selbst aktiver zu werden.“

Um die Erkrankung rechtzeitig erkennen zu können, sollte jeder Österreicher ab einem Alter von 35 Jahren auf eine mögliche Zuckerkrankheit untersucht werden. Derzeit geht die ÖDG davon aus, dass der Diabetes um ca. 6 Jahre zu spät entdeckt wird. 6 Jahre ohne Behandlung führen zu irreversiblen Schäden und einer deutlich geringeren Lebenserwartung.

Ab dem 35. Lebensjahr empfiehlt die ÖDG daher, allen Menschen ihr Diabetes-Risiko anhand des Langzeit-Blutzuckers (HbA1c-Wert) oder eines oralen Glukosetoleranztests bestimmen zu lassen. Das sollte bei unauffälligen Ergebnissen alle drei Jahre wiederholt werden.

Falls jemand schon vor dem 35. Lebensjahr ein oder mehrere Risikofaktoren mit sich bringt, sollte der HbA1c-Wert in kürzeren Abständen kontrolliert werden.

Dazu zählen folgende Risikofaktoren:

  • Verwandte 1. Grades (Eltern, Geschwister), die an Diabetes erkrankt sind
  • Übergewicht
  • Körperliche Inaktivität
  • Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems
  • Metabolischen Syndrom
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörung (vor allem niedriger HDL-Wert)
  • Fettleber
  • Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Chronischer Tabakkonsum

Die gute Nachricht für Menschen mit Diabetes: Ein längeres und gesünderes Leben ist heute durch Früherkennung und eine konsequente Behandlung – auch dank neuer Therapieoptionen – möglich.

Wird der Diabetes rechtzeitig erkannt, so kann die Patientin/der Patient selbst einen großen Beitrag zu ihrer/seiner Gesundheit leisten. Ein wichtiges Behandlungsziel ist, den Lebensstil in Richtung mehr Bewegung und gesünderer Ernährung zu verändern.

Damit Patienten dies bewerkstelligen können, bietet der avomed flächendeckend in Tirol kostenlose Diabetesschulungen an. Ein Team aus Arzt/Ärztin, DiabetesberaterIn und DiätologIn klärt in der Schulung über die Krankheit auf und gibt dem Patienten wichtige Instrumente in die Hand: viele Ideen für einen gesunden Lebensstil und Eigenverantwortung!

Die Schulungen werden einerseits in den Sozialsprengeln angeboten und anderseits gibt es niedergelassene Schulungsärzte, die in ihren Räumlichkeiten diese Schulung – ebenfalls als Team – anbieten.

Auf unsere Homepage finden Sie immer die aktuellen Termine.

Wir geben Ihnen viel Wissen mit und bieten bei der Lebensstilmodifikation unsere Hilfe an.

Heute wissen wir, dass bei einer Verbesserung des Lebensstils mit einer Gewichtsreduktion von mindestens 5 kg (vor allem Reduktion des Bauchfettes) bereits ein Rückgang des Prädiabetes und sogar des Diabetes Mellitus 2 möglich ist.

Martina Sagmeister, B.Sc., Diätologin:

„Mir ist wichtig, dass jede/r DiabetikerIn weiß, dass sie/er keine Diät einhalten muss. Es gibt keine Diabetesdiät. Es gibt Empfehlungen für eine gesunde Ernährung! Und so sollten wir alle essen und trinken – nicht nur die/der „Zuckerkranke“! Und außerdem: „G´sund und guat“ widerspricht sich nicht!  Im Gegenteil: Unser tägliches Essen muss uns vor allem schmecken. Oft ist der Speiseplan mit kleinen Veränderungen leicht zu optimieren. Niemand muss sich seine Lieblingsgerichte verbieten. Aber der Kochvorgang kann meistens verbessert werden und die richtige Zusammensetzung der Speise kann ein „ungünstigeres Gericht“ zu einer ausgewogenen Mahlzeit machen.

Bei Fragen zu den Diabetesschulungen können Sie jederzeit ein Mail schreiben: diabetes@avomed.at